Die erste Zeit
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Vom stillen und pumpen.

Diesen Blog schreibe ich einhändig. Den während ich schreibe, arbeitet meine Freundin Medela. Die elektrische Milchpumpe. Handpumpe ist doof, da hab ich dann gar keine Hand frei und kann nicht mal die Gala umblättern 😉

Das Kleine hier bekommt ausschließlich Muttermilch. Er ist „voll auf Nahrung“, bekommt also nichts anderes. Die Klinik ist mehr als stillfreundlich, zumindest im Perinatalzentrum ist Muttermilch absolut der Favorit. Wer da nicht pumpt ist schon wirklich eine große Ausnahme.

Stillen kann ich. Meine Tochter habe ich ein Jahr gestillt – entspannt also habe ich das Abpumpen begonnen. Sofort nach dem Kaiserschnitt wurde das erste Mal gepumpt, auf Station bekam ich am nächsten Morgen das erste mal im Leben eine Pumpe inkl kurzer Einweisung und paar Tüten mit Pumpsets in die Hand gedrückt.

Heute weiß ich das abpumpen für mich rein gar nichts mit Stillen zu tuen hat! Abpumpen ist nur Milch in die Flasche bringen, möglichst viel.  Beim Stillen ist das Baby ganz nah dran, man kann es sehen, anfassen, riechen…

Auf Station kann man entweder in einem abgetrennten Bereich abpumpen oder am Inkubator selber, mit direktem Blick auf das Kind. Beides versucht. Beides bedeutet Stress und wenig Entspannung. Im abgetrennten Bereich werde ich wahnsinnig wenn ein Alarm losgeht und ich nicht weiß, ob vielleicht bei meinem Kind gerade der Alarm losgegangen ist. Also lieber mit der Pumpe direkt daneben sitzen. Da allerdings schaue ich fast nur auf den Monitor und ein verkabeltes Baby, welches man nicht einfach mal eben an sich ziehen kann. Ist also auch da nicht milchfördernd. Kurzum: Sie läuft nicht.

Ich weiß nicht wie das die anderen Mütter machen, aber ich schaffe es wirklich nur schwer mich zu entspannen dort und ne richtig grosszüge Portion Milch abzupumpen. Flaschen voll bekomme ich nie, ich bin schon froh wenn der Boden bedeckt ist. Nachdem dann auch noch eine Ärztin meinte, wir müssten mal gucken wie wir mein pumpen optimieren, war ich endgültig am Boden zerstört. Da hab ich mich auch schon mal nicht getraut die Flasche mit dem bisschen Milch in den Kühlschrank zu stellen – weil es so wenig war – und  hab die Flasche dann weggeschmissen. ;-(

Zuhause bin ich auch verzweifelt, ich hab wirklich gern gestillt. Aber diese gelbe Pumpe, ist gar kein Vergleich. Meine Fussfessel… 😉 Zwischen Klinikpumpe und Heimpumpe kann ich mich bewegen. Mein Standartsatz: „ Ich muss noch pumpen“.  Ich wäre wahrscheinlich mittlerweile vollkommen verzweifelt wenn ich nicht diese kurze Begegnung am Kühlschrank gehabt hätte.

„Ich hab wieder nur eine kleine Portion“ sage ich entschuldigend, als ich am Ende eines Tages, meine Ration abgebe.

„Sie haben ja auch ein kleines Kind“, antwortet mir die Schwester, nimmt lächelnd die Milch und stellt sie kalt.

Stimmt. Das habe ich. Und dafür reicht meine Milch allemal. Ich brauch gar keine Flaschen voll. Es kommt bei jedem Pumpgang genug für mein Kind. Nicht mehr und auch nicht weniger. Genau wie beim stillen 😉

1 Kommentar

  1. Heike sagt

    0,5 ml pro Mahlzeit waren es anfangs … da braucht nicht viel gepumpt werden, zum Glück, ich habe die Melkmaschiene gehasst – genauso wie die Krankengymnastin die jeden Tag aufs neue erzählte ich solle mein Kind in die Rückbildungsübungen einbeziehen … hätte ich ja zu gerne gemacht

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