Ich, also wir, haben einen Schwerbehindertenausweis beantragt für unseren Sohn. Wir haben ebenfalls Pflegegeld und, damit verbunden, natürlich eine Pflegestufe beantragt. Nach drei Jahren. „Hallo. Mein Name ist Jutta und mein jüngstes Kind ist behindert.“ Wir haben tatsächlich ein behindertes Kind. Nach dem Besuch unserer wirklich netten Beihilfekoordinatorin ( ich weiß gar nicht, ob dies die korrekte Berufsbezeichnung ist ) und dem Gespräch mit unserem Kinderarzt, war ich total hin- und her gerissen. So eindeutig sind seine Handicaps. Keiner von beiden hat überlegen müssen, ob das wirklich „notwendig“ ist oder dem Kleinen und uns wirklich zusteht. Es ist nicht so, dass ich betriebsblind bin und nicht sehe, dass es er in vielen, vielen Dingen nicht das kann, was Dreijährige in der Regel heute können. Aber er passt so gar nicht in das Bild, welches ich von einem behinderten Kind hatte. Meine Vorstellung von einem Leben mit einem behinderten Kind, haben mit der Realität in der wir jetzt leben absolut nichts zu tuen. Behinderungen, Handicaps oder wie auch immer man es nennen mag, haben viele Gesichter. …